Donnerstag, 29. Juni 2017

Civilization: Das Brettspiel

Hier Stelle ich euch das spiel Civilization vor.

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Nachdem ich jetzt bereits mehrmals Civilization als Brettspiel versuchen durfte, will ich mir nicht die Gelegenheit nehmen lassen, dieses großartige Meisterwerk zu bewerten.

== Spielprinzip ==
Civlization ist ein strategisches Aufbauspiel, bei welchem jeder Spieler in der Rolle einer Nation versucht sein Land zum mächtigsten Imperium der Welt aufzubauen. Dabei werden Armeen aufgestellt, Städte mit Gebäuden vergrößert, Weltwunder errichtet und Forschungen errungen.

== Spielmaterial ==
Das Spielmaterial besteht im wesentlichen aus festen Kartonstücken, die zum Teil sehr schön illustriert sind. Neben unzähligen kleinen Markern (etwa für Rohstoffe, Kultur etc.) sind ähnlich wie "Die Siedler" auch Geländefelder vorhanden. Armeen und Siedlereinheiten sind unschön aus Plastik gehalten. Alles in allem ist fas Spielmaterial aber sehr umfangreich und gelungen. Weniger schön ist, dass die Spielbox quasi keine Aufteilung mit sich bringt. Wenigstens ein paar poplige Plastiktüten wären drin gewesen. So helfen nur Conrad-Boxen, mit denen sich das Spielmaterial gut sortien lässt. Weiter liegt dem Spiel eine gute Übersichtskarte für jeden der maximal 4 Spieler bei. Das hilft besonders bei den ersten Spielen. Die Spielregel ist eher mittelmäßig, nach zweimaligem Durchlesen des etwa 25 Seiten starken Regelbuchs lassen sicher aber alle Regelfragen problemlos klären.

== Spielverlauf ==
Zu Beginn des Spiels erhält jeder Spieler einen Nationenbogen (Deutschland, USA, China, Ägypten, Rom oder Russland). Jede Nation verfügt über einen besonderen Vorteil, so startet etwa Ägypten mit einem Weltwunder usw. Anschließend wird der Spielplan aus verschiedenen Quadratischen Teilen aufgebaut und jeder Spieler setzt seine Haupstadt, eine Pionier-Einheit und eine Armee auf den Spielplan. Nun kann das eigentliche Spiel beginnen. Dieses Teilt sich in 5 Phasen.

In der ersten Phase können Pioniere an bestimmten Orten neue Städte (max. 2 + Hauptstadt) gründen und Staatsformen gewechselt werden, sofern die Staatsform bereits erforscht ist. Diese Unterscheiden sich durch Boni, so bringt etwa die Demokratie zwei Handelspunkte, während der Kommunismus den Kulturausstoß senkt und stattdessen die Produktion erhöht.

Die zweite Phase ist die Handelsphase. Hier wird an Hand der Städte die Handelskraft der Nation ermittelt. Dazu werden die Handelspunkte rund um alle Städte addiert und auf einer Drehscheibe für jede Nation extra gesammelt. Diese dienen als Universalwährung, mit welcher geforscht oder die Produktion erhöht werden kann. Weiter dürfen die Spieler nur in dieser Phase Güter etc. austauschen.

Anschließend beginnt die wichtige Verwaltungsphase. In dieser wählt jeder Spiele für jede seiner Städte eine Aktion. So kann er etwa ein Gebäude errichten, ein Weltwunder bauen oder Truppen aufstellen. Dabei bringen Gebäude entsprechende Boni, etwa mehr Handelspunkte/Kultur/Produktion etc. Um ein Gebäude oder Weltwunder oder irgendetwas anderes zu errichten müssen in der Stadt genügend Produktionspunkte vorhanden sein. Truppen werden in Form von Karten zusammengestellt. Dabei gilt ein Schere-Stein-Papier Prinzip und die jeweilige Truppenstärke ist abhängig vom Forschungsstand. Dargestellt werden die Armeen durch Fahnen auf der Karte.

Weiter kann in der Verwaltungsphase an Stelle der Bauaktion die Kulturaktion gespielt werden. Dabei erhält der Spieler für seine Stadt eine gewisse Anzahl an Kulturpunkten, abhängig von den vorhanden Weltwunder etc. Diese kann er ausgeben um auf der Kulturskala vorzurücken. Wer das letzt fällt erreicht, gewinnt das Spiel durch Kultursieg, während der Weg dorthin mit Bonuskarten und "Großen Persönlichkeiten" gepflaster ist, wobei letztere ähnlich die Gebäude besondere Boni bringen.

Zuletzt kann der Spieler aber auch für seine Stadt einen Rohstoff abbauen. Diese können in Kombination mit Forschungen bestimmte Boni erwirtschaften. Wer zum Beispiel ein Metall abbaut und nutzt kann damit in Kombination mit einer Forschungskarte die Kampfstärke einer Einheit erhöhen.

In der Folge beginnt die Bewegungsphase. Jede Armee und jeder Pionier können nun abhängig vom Forschungsstand der Spielers unterschiedlich weit bewegt werden. Armeen die auf Gegner treffen beginnen einen Kampf. Fener können kleine Stämmer erkundet und Barbarendörfer besiegt werden. Zur Belohnung erhält der Spieler dabei jeweils einen Rohstoff. Neben des klassichsen 4 Rohstoffen (Metall, Seide, Nahrung und Weihrauch) besteht hier auch die Möglichkeit die Spezialressourcen Uran und Spion zu erhalten. Diese können für besonders Starke Forschungsfähigkeiten verwendet werden (etwa. einen Atomschlag bei Uran). Im Übrigen siegt auch jeder Spieler der die Hauptstadt eines anderen Spielers erobert.

Zuletzt kann jeder Spieler abhängig von seinen Handelspunkten Technologie erforschen. Diese zeigen die Entwicklung des Spielers an und werten etwa Einheiten auf, ermöglichen den Zugang zu neuen Gebäuden. Außerdem gewinnt der Spieler der zeuerst die Raumfahrt erforscht. Ist auch diese Phase abgeschlossen, so beginnt die Runde erneut.

== Strategische Tiefe ==
Civilization hält ein, was es verspricht. Es ist ein stark planungsorientiertes Stragiespiel, welches dem Spieler viele Möglichkeiten und Varianten bietet. Die unterschiedlichen Siegvarianten (Kultur, Handel, Militär und Forschung) verlangen von Spieler eine mehr oder minder konsequente Verfolgung. Dazu müssen bereits früh Planungen angestellt und die entsprechenden Grundlagen gelegt werden. Wer einen Kultursieganstrebt, tut beispielsweise gut daran früh das Stonehenge zu errichten und große Persönlichkeiten zu erlangen. Wer hingegen einen Militärsieg anstrebt sollte sich auf militärische Forschungen konzentrieren und Kasernen errichten. Alles in allem müssen viele Elemente aufeinander abgestimmt werden. Allerdings ist der planerrische Aufwand nicht so groß, dass das Spiel minutenlang unterbrochen werden muss, damit eine sinnvolle Entscheidung getroffen werden kann.

Im Übrigen lässt sich festhalften, dass sich ein und diesselbe Strageie zwar mit unterschiedlichen Schwerpunkten, aber immer mit einem gleichen Grundansatz gespielt werden muss. Das hat den Vorteil, dass schon beim zweiten Spiel viele Entscheidungen schnell getroffen werden können, jedoch die strategische Abwechslung ein wenig darunter leidet. In Anbetracht der großen Variation der unterschiedlichen Siegbedingungen ist das aber nicht wirklich schlimm. Alles in allem bleibt Civilization aber anderen Genrevertretern wie etwa "Twilight Imperium" und "Im Wandel der Zeiten" unterlegen.

== Interaktion ==
In puncto Interaktion setzt Civilization keine neuen Maßstäbe ist aber jedoch gut gelungen. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit mit anderen Spieler zu handeln oder diese mit Militärischen Aktionen zu stören. Anders als in vielen anderen Spielen ist der Handel relativ sinnvoll. Begrenzte Ressourcen schaffen oft eine Win-Win Situation. Dies kommt jedoch deutlich seltener vor, wenn weniger als 4 Spieler dabei sind. Militärische Aktionen sind anders als der Handel nicht nur hilfreich, sondern notwendig. Ein Beispiel: Jemand der den Kultursieg anstrebt hat zu Beginn einen erheblichen Vorteil. Jedoch muss er dazu zwangsläufig sein Militär vernachlässigen. Jemand der den langwirigereren Forschungssieg anstrebt tut nun gut daran mit Truppen auf ihn vorzurücken und so den Spieler zu zwingen sein Militär anstelle seiner Kultur zu entwickeln. Alles in allem ist das Spiel von vielen Interaktionen geprägt. Hier gilt natürlich, je mehr Spieler, desto mehr Interaktion.

== Athmosphäre ==
Vergleicht man das Spiel mit "Im Wandel der Zeiten" so fällt auf, dass das Spielmaterial um einiges schöner gestaltet ist. Dieses und auch die Identifikation mit der eigenen Nation trägt dazu bei, dass die Spielathmosphöre sehr intensiv ist. Alles in allem ist Civilization in diesem Bereich des beste Strategiespiel, dass mir bekannt ist.

== Balancing ==
Trotz der vielen Variationen und der 6 zum Teil sehr unterschiedlichen Nationen ist das Balancing weitesgehend gelungen. Tatsächlich bietet jede Nation einen eigenen Vorteil, der sich jeweils ähnlich gut nutzen lässt. Die Siege sind alle ähnlich gut erreichbar. Mir scheint es, als würden Kulturspieler einen leichten Vorteil haben (wobei wir bisher 2 Wissenschaftssiege, 1 Militärsieg und 1 Wirtschaftssieg hatten). Letztendlich lässt sich aber jede Strategie entsprechend kontern, zumindest wenn man das Spiel kennt. Das führt wohl dazu, dass ein ungeübter Spieler einen deutlichen Nachteil gegenüber dem geübten Spieler hat.

== Sonstiges ==
Civilization dauert etwa 2 Stunden pro Spieler bei Einführungsspiel und etwa 1 Stunde pro Spieler beim richtigen Spiel. Gespielt werden kann mit 2 bis 4 Spieler. Dabei spielen sich die Varianten jeweils abhängig von der Spieleranzahl anders.

== Fazit ==
Civilization ist ein großartiges Strategiespiel. In puncto Tiefe und Athmosphäre ist es hervorragend. Das Spielmaterial ist schön und gut gestaltet. Im Vergleich anderen Größen wie "Twilight Imperium" bleibt es zwar deutlich unterlegen, allerdings dauert es auch nicht mal eben 10 Stunden, sondern ist schon mal 4 gschafft. Alles in allem kann ich das Spiel mit bestem Gewissen weiterempfehlen.

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